Die Welt wäre vermutlich (fast) perfekt, wenn alle Produkte so funktionieren würden, wie die entsprechenden Innovatoren sich das vorgestellt haben.
Leider – vielleicht auch Gott sei Dank – ist die Welt nicht ganz so perfekt. Das ermöglicht es Ihnen Produkte kontinuierlich zu verbessern. Beobachten Sie Ihre Kunden in der Interaktion mit Ihren Produkten.
Übung
Setzen Sie bei der Verbraucherfreudlichkeit Ihrer Produkte oder Dienstleistungen an. Auch hier können Sie Bezug nehmen auf Güter oder Dienstleistungen, aus Ihrem unmittelbaren privaten Umfeld, sollten Sie nicht in einem Unternehmen tätig sein. Stellen Sie sich zur Weiterentwicklung Ihrer eigenen Produkte folgende Fragen:
- Welche Unannehmlichkeiten gibt es beim Erwerb unserer Produkte?
- Welche Unannehmlichkeiten gibt es beim Gebrauch unserer Produkte?
- Welche Unannehmlichkeiten gibt es bei der Entsorgung unserer Produkte?
Anmerkung
Versuchen Sie bei Ihren Kunden die Probleme in Gesprächen zu erkunden. Sie werden feststellen, dass Sie hier schnell an bestimmte Grenzen stoßen. Sie werden andere – vielleicht auch interessantere — Einsichten erhalten, wenn Sie Ihre Kunden beobachten. Immer, wenn der Nutzer bzw. die Nutzerin Ihrer Produkte in der Handhabung zögert oder flucht, dann haben Sie eine Dimension entdeckt, in der Sie Ihr Produkt verbessern können.
Ideen generieren
In der Übung oben haben Sie Ideen für Verbesserungen von bestehenden Gütern und Dienstleistungen durch Beobachtung generiert. Hier ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass Sie durch Beobachtung andere Inspirationen für Innovationen erhalten als durch Befragung.
Wenn wir uns jetzt die Frage stellen, wo die Ideen herkommen, dann vermuten Sie sicher, dass Ideen für neue Güter, neue Dienstleistungen oder neue Produktionsprozesse aus einer Reihe von unterschiedlichen Quellen kommen können. Neben den Mitarbeitern als interne Ideenquellen kann ein Unternehmen stark von externen Ideengebern wie Kunden, Zulieferern, Wettbewerbern, Beratungsunternehmen, Hochschulen, etc. profitieren. Das Konzept der Open Innovation stellt die Möglichkeiten der systematischen Nutzung externen Ideenquellen heraus (Chesbrough 2003, Chesbrough 2006a, Chesbrough 2006b) und wurde bereits da erwähnt als es darum ging, die Grenzen des Unternehmens zu überschreiten.
Unabhängig davon, ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder externe Akteure zur Ideengenerierung genutzt werden, empfehlen sich unterschiedliche Methoden, die im Rahmen dieses Abschnittes kurz vorgestellt werden. Diese Methoden werden in der Literatur als Kreativitätsmethoden oder –techniken bezeichnet.
Grundsätzlich ist für die Qualität der Ergebnisse jeder Kreativitätstechnik, die in Gruppen durchgeführt wird, entscheidend, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein intensives Briefing über die Problemstellung und detaillierte Zusatzinformationen über den Kontext der Problemstellung erhalten.