Erfolgreiche Innovationen zu benennen ist eine vergleichsweise leichte Übung wie Sie bereits gesehen haben. Eine etwas größere Herausforderung ist es, sich an eigene Misserfolge oder an die Flops anderer zu erinnern. Die eigenen Misserfolge werden oft durch Verdrängungsmechanismen aus der aktiven Erinnerung verbannt. Das ist jedoch nicht sehr hilfreich. Es ist eine Binsenweisheit, dass man aus Fehlern lernt. Was für Sie vielleicht neu ist, ist dass man, wissenschaftlich erwiesen, aus den Fehlern anderer bisweilen mehr lernt als aus den eigenen Fehlern. Das ist aber leichter gesagt als getan. Die Flops anderer werden oft nicht sichtbar, weil über Misserfolge keiner gerne spricht. Die Fehler, die Flops, die gescheiterten Projekte etc. werden unter den Teppich gekehrt.
Übung
Versuchen Sie es dennoch Flops zu identifizieren.
- Versuchen Sie also ein paar Innovationen zu finden, die Sie als nicht erfolgreich einstufen würden. Konzentrieren Sie sich auch hier wieder auf Ihr alltägliches oder Ihr betriebliches Umfeld.
- Warum waren diese Innovationen nicht erfolgreich? Versuchen Sie im Rückblick die Faktoren zu analysieren, die für den Misserfolg verantwortlich waren.
- Was können Sie für sich oder für Ihr Unternehmen aus dem Misserfolg lernen?
Innovation und Scheitern
Die Literatur zeigt jedoch auch, dass es in der Tat so ist, dass man aus den Fehlern anderer meist mehr lernt als aus den eigenen. Das hört sich zunächst nicht plausibel an, es gibt jedoch empirische Studien, die genau das überzeugend belegen. Darüber hinaus sagt die Attributionstheorie in der Psychologie genau das (Bledow et al. 2017; KC et al. 2013):
Die Attributionstheorie erklärt uns zunächst welcher Ursache wir Scheitern und Erfolg zuschreiben. Dies Zuschreibung ist wichtig, wenn wir aus dem Erfolg bzw. dem Scheitern lernen zu können. Hier eine kurze, vielleicht simplifizierte, Darstellung der Theorie:
Aus Fehlern lernen
Innovation & Failure. The Basis for Building the Future (in Englisch) – Bernd Ebersberger, MIT Conference 2017